Sonntag, 3. Januar 2010

http://www.renate-conrad.de/ - die geschichte einer familie


Wenn Vergangenheit Geschichte ist - Eine Familiengeschichte, eingebettet in die Geschehnisse des 20. Jahrhunderts

Die überarbeitete Fassung als e-book im neuen Gewand

Der Weg zum Buch https://www.amazon.de/



Klappentext

Hanna Elisa fliegt gemeinsam mit ihrem Mann in den Mittleren Osten, um ihre Tochter und das neugeborene Enkelkind zu besuchen. Auf dem langen Flug führen die Gedanken sie in eine Zeit, die sie nur aus Erzählungen ihres Vaters und ihres Großvaters kennt, verfangen sich in den unruhigen Zeiten ihres eigenen Beginns. 
Es begann alles auf einer Hochzeit, als die fröhliche Lilli dem Marinesoldaten Hardy begegnete, der einst ausgesandt wurde die Welt zu erobern. Der ehemalige U-Boot Funker Hardy, Sohn eines Bergarbeiters oft nur knapp dem Tod auf den Weltmeeren entronnen und Lilli, ein unbekümmertes rheinisches Mädchen, planten voller Zuversicht ihre gemeinsame Zukunft. Tatkraft und Ideenreichtum, Optimismus und Humor prägten ihre Taten, die sie auch die schwierigsten Zeiten überstehen lässt. Hanna Elisa erlebte zwei Welten. Da war Lillis Familie, angeführt von Jakob, dessen hohes Ansehen im Dorf ihn zum Berater der Unsicheren machte. Von ihm lernte Hanna Elisa schon früh, sich einzumischen und die streng katholische Großmutter, die dem Kind nicht erlaubte am Morgen vor dem Beten zu singen. Im Ruhrgebiet lebten Hardys Eltern, unpolitisch und nicht nur zu Jakobs Entsetzen waren sie einst Befürworter Hitlers Politik. Erst als die Auswirkung des Krieges auch ihre Familie erreichte entstanden Zweifel.  Hier erlebte Hanna Elisa Urlaubstage ohne Fesseln, Zusammentreffen der Nachbarschaft auf der Bank unter dem Fliederbaum, gemeinsames Musizieren, Toleranz  -  aber auch das Auseinandergehen der langjährigen Gemeinschaften, als der Fernseher seinen Siegeszug antrat. 





In den Trümmern von Remagen aufgewachsen habe ich mir seit  frühester Kindheit Gedanken zum Krieg gemacht, ob von Staatshäuptern oder Industriellen ausgehend, ob der Krieg sich gegen den Menschen richtet oder gegen die Natur. (die letztendlich immer beide betroffen sind) Die Entwicklung der Waffen spricht nicht von Intelligenz sondern von Verblendung und Selbstverliebtheit. Mein Fazit, kein Krieg ohne Religion, Gier, Dummheit, Kurzsichtigkeit, Überheblichkeit. Kein Krieg ohne die Denkweise der Krupps, Thyssen und Quandts.... Auf allen Kontinenten unserer Erde fehlt Geld für Bildung und Nahrung, aber nirgendwo für Waffen. Still und leise wurde während der letzten Fußballweltmeisterschaft die Luftwaffe der Bundeswehr für Milliarden aufgerüstet, vor wenigen Wochen wurden wieder Milliardenbeträge bewilligt. Sind wir bereit wieder zu töten? Leid über die Menschheit zu bringen?
Wo bleibt der Aufschrei des Volkes??
Und gleichzeitig wachsen in unserem reichen Land Kinder in Armut auf, hungern, Bildung bleibt ihnen versagt, kein Geld für Kita und Ganztagsschulen. (Ein gebildetes Volk ist nicht manipulierbar) Die unteren Einkommensgruppen werden von unseren Machthabern immer höher belastet, lässt die Reichen noch reicher werden. Es ist Zeit aufzustehen, aber wer beginnt?

  

Vertrauen









Katzenbilder via Video






Montag, 23. März 2009

Ein Video von uns Katzen - Wir beherrschen die Kunst des Zuhörens - aber erst nachdem wir uns ausgetobt haben

Wir toben bei herrlichsten Winter-Sonnenschein zu der Musik von DDCF über das Eis und Goldorfen, Kois und all die anderen Fische ziehen unter uns unbekümmert ihre Bahnen.



Geduldig hören wir dem Summen der ersten wilden Bienen zu, dem Zwitschern der Amseln und Lerchen und beobachten das Eichhörnchen, dass immer wieder hektisch den Walnussbaum herauf und herunter läuft - aber wir bleiben ganz ruhig und warten auf den Frühling

und davon träumen wir gemeinsam





Sonntag, 8. März 2009

Gedanken der Autorin





Was ist das Leben anderes als eine Reihe von Geschichten, die wir erleben, erzählt bekommen oder beobachten, darüber nachdenken, davon lernen, darüber weinen und lachen und aus unserer Perspektive davon berichten.

Donnerstag, 19. Februar 2009

Der Roman






Immer wieder hören wir Katzen gerne zu, wenn Renate aus ihrem Buch erzählt. Sie gehört zu den Menschen, die fühlen, dass wir Tiere auch vieles von dem verstehen, was die Menschen besprechen.
Hier könnt Ihr ein wenig aus Renates Buch lesen. Es führt uns in eine vergangene, fremde Zeit, aber auch da waren schon Katzen unterwegs, um die Straßen und Gassen am Rhein frei von Ratten und Mäusen zu halten, hat Renate uns gesagt.


Es begann alles auf einer Hochzeit, auf der die fröhliche humorvolle Lilli dem Marinesoldaten Hardy begegnete, der einst ausgesandt wurde die Welt zu erobern.
Mit leisem Humor wird die Geschichte einer Familie erzählt beginnend in der Nachkriegszeit, der fast vergessenen Aufbaujahre, in der die Schrecken der Nazizeit verdrängt werden, aus der Perspektive der in den Trümmern von Remagen geborenen Hanna Elisa.
Der ehemalige U-Boot Funker Hardy, Sohn eines Bergarbeiters oft nur knapp dem Tod auf den Weltmeeren entronnen und Lilli, ein unbekümmertes rheinisches Mädchen, planen voller Zuversicht ihre gemeinsame Zukunft. Einfühlsam schildert die Autorin wie einst die Vorfahren Hanna Elisas aus vielen Ländern Europas zusammen fanden und sie Dank der Bereitschaft Ihrer Ahnen ungewöhnliche Wege zu gehen geboren werden konnte. Hanna Elisa erlebt zwei Welten. Da ist Lillis Familie, angeführt von Jakob, dessen hohes Ansehen im Dorf ihn zum Berater der Unsicheren macht. Von ihm lernt Hanna Elisa schon früh, sich einzumischen und die streng katholische Großmutter, die dem Kind nicht erlaubt vor dem Beten zu singen. Im Ruhrgebiet leben Hardys Elterns, unpolitisch und nicht nur zu Jakobs Entsetzen waren sie einst Befürworter Hitlers Politik. Erst als die Auswirkung des Krieges auch ihre Familie erreichte entstanden Zweifel. Hier erlebt Hanna Elisa Urlaubstage ohne Fesseln, Zusammentreffen der Nachbarschaft auf der Bank unter dem Fliederbaum, gemeinsames musizieren aber auch das Auseinandergehen der langjährigen Gemeinschaften beim Siegeszug des Fernsehers. Am Ende seines Lebens erfährt Hardy, der Zusammenhalt seiner Familie hat ihn stark werden lassen.







An einem regnerischen Tag, ich kam gerade vom Einkauf zurück, erhielt ich von unserer netten Briefzustellerin einen Brief in die Hand gedrückt. Ich legte ihn auf meinen Einkaufskorb, schloss die Haustür auf und schnitt erwartungsvoll den Umschlag auf. Wer schreibt in dieser hektischen Zeit , in der Ära der Emails noch mit der Hand und mit königsblauer Tinte Briefe? Der Absender auf dem Kuvert war verwischt, die Tinte verlaufen und unterzeichnet war er nur mit dem Vornamen. Seit den Glückwünschen zu den Geburten meiner Kinder hat mich nichts mehr so gerührt wie folgende Worte:


Vom Schneckentöter und anderem Wahnsinn – die Geschichte weckt soviel Emotionen.
Ich habe gelacht, geweint, nachgedacht, nachgespürt.
Soviel Mit-Leben, Mit-fühlen, Verständnis auch für unverständliche Situationen, Auf den Grund gehen, nicht nur Hinnehmen, sondern nach dem großen „Warum“ fragen.
Und nicht anklagen, vorwerfen sondern immer versuchen zu verstehen.
Soviel Liebe und Offenheit, Wärme und unsagbar viel Humor sprühen aus jeder Zeile.
Danke! Danke, dass ich daran teilhaben durfte.
Diese Geschichten haben auch bei mir einen Denkprozess in Gang gesetzt. Manche Dinge, Menschen, Geschehnisse konnte und wollte ich aus einem anderen Blickwinkel betrachten.
Und das ist das Schönste, was ein Buch bewirken kann.
Es hat mich tief gerührt, diese Geschichten lesen zu dürfen. Sie sind so echt, so nah. Jede Person eine ausgeprägte Persönlichkeit mit Ecken, Kanten, Brüchen.







Jetzt gehts endlich los!





Nach umständlicher Reise mit dem Zug kamen sie noch am selben Tag an ihr Ziel, trennten sich auf der Hauptstrasse vor dem Bäckerladen, versprachen sich gegenseitig trotz des Altersunterschiedes Freunde zu bleiben, gaben sich mit einem Zwinkern in den Augen zu verstehen, dass sie über ihre Liebesabenteuer Stillschweigen wahren würden, - warum die Daheimgebliebenen beunruhigen? - und Hardy ging mit laut pochendem Herzen dem Haus von Jakob und Sophia entgegen. Auch hier war die Freude groß Hardy wiederzusehen, Sophia lief sofort zum Herd und stellte einen zusätzlichen Topf mit Möhren und Kartoffeln auf die rot glühende Platte, Jakob holte eine Flasche Wein aus dem Keller und rief Lilli, sie solle aus dem Stall kommen, um auf die Freiheit ihres Verlobten anzustoßen. Nach ein paar Tagen fragte Hardy, ob er bei ihnen bleiben dürfe, er wolle nicht ins Ruhrgebiet zurück. Jakob sagte spontan „Ja“, er schätzte Hardy und freute sich einen jungen Menschen dem dunklen schmutzigen grässlichen Kohlenpott entreißen zu können und zwei helfende Hände mehr in dieser wirren Zeit wären auch willkommen. Aber Sophias Begeisterung hielt sich in Grenzen. Sie gab zu bedenken, „Wat soon de Lück.“ Hardy sah sie bittend an, schilderte ihr, wie es im Ruhrgebiet aussah.
„Alle arbeitsfähigen jungen Männer müssen in die Bergwerke, Kohle abbauen. Die Tommys, die die Kohle dringend brauchen, erhalten zwar von den Amys Material und Lebensmittel, um ihre Armee-Einheiten auf dem Kontinent zu unterhalten, allerdings zu einem hohen Preis und der Erlös aus dem Verkauf der Kohle soll wenigstens einen Teil der Kosten decken. Max wünscht sich nichts mehr auf der Welt, als das seinen Söhnen die Erfahrung unter Tage zu arbeiten erspart bleibt. Er kennt zu Genüge die unmenschlichen Bedingungen der Kohleförderung in mehr als eintausend Meter Tiefe, die Hitze, der Steinstaub, der nach einigen Jahren die Lunge zusetzte, die Angst vor den Grubenunglücken, die immer wieder Kumpel in den viel zu frühen Tod reißen“,
und Jakob bat Sophia eindringlich bei ihren Überlegungen nicht nur die besondere Zeit zu berücksichtigen, sondern auch an den bewährten Brauch zu denken, dass alle Familienmitglieder füreinander einstehend und ganz gewiss in Notzeiten.
Schweren Herzens stimmte Sophia Hardys Einzug in ihren Haushalt zu, denn sie kannte die Dorfbewohner und ahnte, was auf sie zukommen würde. Schon wenige Tage nach Hardys Ankunft wurden ihre Befürchtungen bestätigt und die besten Freunde, die liebsten Verwandten verbreiteten in Windeseile die ungeheure Nachricht, das Lillis Verlobter mit ihr unter einem Dach lebte, zwar bei den Eltern, aber trotzdem,
„Dat jehört sich doch nit. Wat saat de Pastor dazu?“.
Sophia war erschüttert, Jakob lachte, Hardy fühlte sich als Verursacher des Geredes unwohl und Lilli lief nur noch mit zu Boden gesenktem Blick durch das Dorf.
„Das Geschwätz der Leute geht uns nichts an.“, beruhigte Jakob das junge Paar.
„Sophia scheint auch vergessen zu haben, in welche Familie sie hinein geheiratet hat. Schon unsere Vorfahren haben gezeigt, dass der Wert eines Menschen an anderen Dingen zu messen ist als an Äußerlichkeiten“.
Nachmittags versammelte sich die ganze Familie am Arbeitstisch im Hof, um Gemüse zu putzen, das Jakob und Lilli mit dem großen Leiterwagen aus dem Garten geholt hatten.
Jakob rauchte stehend eine der kostbaren Zigaretten, die Hardy ihm aus dem Ruhrgebiet mitgebracht hatte, beobachtete eine Zeitlang nachdenklich die über ihre Arbeit Gebeugten, holte einmal tief Luft, setzte sich zu ihnen und bat, ihm zuzuhören.
„Ich denke es ist an der Zeit, dass ich euch von meiner Großmutter erzähle. Sie war eine außergewöhnliche Frau, stark und aufrecht ging sie durch das Leben. Kein Klatsch und Tratsch drang je an ihre Ohren. Niemand hätte gewagt in ihrer Gegenwart schlechtes über einen Dorfbewohner zu erzählen. Mein Vater war ihr ältester Sohn. Allein die Umstände unter denen er im Jahr 1857 gezeugt wurde sprechen dafür, dass Großmutter eine bemerkenswerte Frau war. Mit achtzehn Jahren, von ihrer ersten großen und einzigen Liebe verlassen, fasste sie den Entschluss, kein männliches Wesen mehr an ihrem Leben teilhaben zu lassen. Sie wollte sich weiteren Schmerz ersparen. Mit den Jahren entstand in ihr der Wunsch, eine immer stärker werdende Sehnsucht nach einem Kind, bis sie mit fast dreißig Jahren den Mann traf, von dem sie glaubte, er könnte ihr diesen Wunsch erfüllen, ohne das sie ihr eigenes unabhängiges Leben aufgeben müsste, das sie sich in den vergangenen Jahren aufgebaut hatte. Trotz der zahlreichen fragenden Stimmen im Dorf verriet sie den Vater ihres Kindes nicht und heiratete nie, war aber der Meinung, ein Kind sollte nicht alleine aufwachsen und bekam drei Jahre nach der Geburt des ersten Sohnes von einem anderen Mann einen zweiten Sohn. Die Väter ihrer Söhne hatte sie mit Bedacht ausgewählt. Beide waren hoch gewachsen und kräftig, intelligent, warmherzig und humorvoll und sie waren Fremde, die das Dorf mit Sicherheit wieder verlassen würden. Sie arbeiteten als Ingenieure an der Bahnstrecke und erfuhren nie, das sie Vater waren. Es hätte sie sowieso nicht interessiert. Ihre Söhne zog Großmutter ohne fremde Hilfe auf, die beide die guten Eigenschaften m Anblick der Menschenmassen den Mut noch mehr dieser elend wirkenden nach Angst und billiger Seife riechenden Horde in den dicken Bäuchen ihrer Waggons aufzunehmen und die Wartenden sahen entsetzt die Aussicht heute weiter fahren zu können schwinden, als der Zug für alle überraschend mit einem heftigen Ruck stehen blieb.
Hardy erkannte, die Lokomotive hatte beim Anblick der vielen Enttäuschten Mitleid bekommen. Nur deshalb habe sie zu guter Letzt doch noch angehalten und die Türen ihrer Waggons geöffnet. Er wagte es nicht, Jakob seinen Eindruck mitzuteilen. Was sollte sein zukünftiger Schwiegervater von ihm denken? Seine Verwunderung wäre groß gewesen,